Tausende Schulanfänger freuen sich jedes Jahr darauf, endlich lesen und schreiben zu lernen. Keines dieser Kinder käme auf die Idee, an seinen eigenen Lernfähigkeiten zu zweifeln oder sich über LRS Gedanken zu machen. Schulanfänger wollen lernen und sie sind hochmotiviert. Oft kennen sie schon ein paar Buchstaben und die meisten Kinder können bereits ihren Namen schreiben, wenn Sie eingeschult werden. Darauf sind sie stolz. Zu recht!

Sie brennen darauf, endlich noch mehr Wörter lesen und schreiben zu können und bald gelingt es ihnen, einfache Sätze zu lesen und zu schreiben. Dass dabei auch mal Fehler passieren, ist völlig normal. Schließlich habe Kinder ihr eigenes Lerntempo.

Nicht allen Kindern gelingt es, fehlerfrei lesen und schreiben zu lernen. Sie schreiben deutlich mehr Wörter falsch als andere Kinder und lesen nur widerwillig, meist sehr langsam und ohne, den Sinn zu erfassen. Hat mein Kind LRS? Besorgt stellen sich Eltern diese Frage und möglicherweise spricht auch die Schule nun das Thema LRS  an.

Die Bandbreite der Fehlerbilder ist groß. Sie reicht vom kreativen Rechtschreiber, der Wörter einfach schreibt, wie er sie spricht bis hin zu völlig verdrehten Buchstabenfolgen oder ausgelassenen und verwechselten Buchstaben, so dass Wörter kaum noch lesbar sind.
Schlechte Zensuren bleiben natürlich nicht aus und die Kinder erhalten damit immer wieder die Bestätigung für ihre Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS). Psychosomatische Begleiterscheinungen – Bauchschmerzen, Übelkeit …- sind keine Seltenheit. Viele Kinder leiden still unter LRS.  Auch Verhaltensauffälligkeiten sind ein Ventil für Kinder, um mit dem Druck irgendwie fertig zu werden. Eltern reagieren hilflos, denn auch ständiges Üben, dass sie in zweifellos guter Absicht von ihren Kindern einfordern, bringt oft nicht den gewünschten Erfolg.

Mangelnde Lese- und Rechtschreibfähigkeiten verschwinden nicht einfach nach der Schulzeit und so gibt es auch einen nicht unbeträchtlichen Teil Erwachsener mit LRS.