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Lesen durch schreiben – das ist Unfug

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Lesen durch Schreiben – kurz LDS -, dahinter steht eine Methode, die seit rund 15 Jahren an vielen deutschen Grundschulen angewandt wird. Lesen durch schreiben hilft indessen nicht, Kinder beim Erweb einer sicheren Rechtschreibung zu unterstützen, sondern führt vielmehr zu kathastrophalen Ergebnissen. Im Mittelpunkt der Methode steht eine s.g. Anlauttabelle und Kinder werden ermuntert, so zu schreiben, wie sie sprechen. Weniger als die Hälfte der Wörter der deutschen Sprache werden wirklich lautgetreu geschrieben. Das heißt im Umkehrschluss, dass diese Methode zwangsläufig zu vielen Fehlern führen muss.  Jedes Kind entwickelt mit LDS quasi seine eigene Rechtschreibung. Das mag  zu vielen amüsanten Ergebnissen führen, mündet aber sehr oft in eine völlig unleserliche und  kreative Rechtschreibung. Auch auf die Leseleistung hat das fatale Auswirkungen, denn die eigene kreative Schreibweise führt dazu, dass Wörter in geschriebenen Texten nicht erkannt werden.  Auch Verbesserungen durch Lehrer oder Eltern lässt die Methoden „lesen durch schreiben“ ausdrücklich nicht zu. Dies würde den Elan der Schüler bremsen, so die Verfechter. Kinder, die mit dieser Methode lesen und schreiben lernen sollen, erleben regelmäßig ein böses Erwachen, wenn in höheren Klassenstufen dann plötzlich regelgerechtes Schreiben verlangt wird. Sie sollen dann etwas können, das ihnen zuvor die Schule nicht beigebracht hat.

Dass die Methode lesen durch schreiben nicht zielführend ist, ist längst wissenschaftlich bewiesen. Sichere Rechtschreiber zeichnet eine s.g. graphologische Bewusstheit aus. Sie nutzen ganz natürlich eine visuelle Lernstrategie. So erklärt sich sich z.B. auch ihre Rechtschreibsicherheit bei Fremdsprachen.

„Lesän duach Schraiben“ ist ein Artikel, auf den ich unlängst gestoßen bin. Der Autor setzt sich mehr als kritisch mit der Methode auseinander. Interessant sind die Passagen, in denen der Autor beleuchtet, warum eindeutige Ergebisse nicht publik gemacht werden und so auch von politisch Verantwortlichen immer noch eine umstrittene Methode aufrecht erhalten wird.

Hier gehts zum Artikel: https://jungefreiheit.de/kolumne/2011/lesaen-duach-schraiben/

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